Die Mitte Neuenegg steht für...
Freiheit. Solidarität. Verantwortung.
Wir sind die politische Kraft der bürgerlichen Mitte, für die soziale Verantwortung kein leeres Versprechen ist. Der Zusammenhalt ist durch die zunehmende Polarisierung unserer Gesellschaft bedroht. Darum ist unsere Aufgabe als Partei der Mitte wichtiger denn je.
Wir wollen aus der Mitte der Gesellschaft heraus mit tragfähigen Lösungen für unsere Gemeinde vorangehen. Dies gelingt nur, wenn wir Freiheit, Solidarität und Verantwortung als zentrale Werte gleichermassen respektieren und leben.
Aktuelles/ News
Die nächsten Termine finden gemäss der Agenda statt
Nächster Termin:
SA 14 September 2024 Clean Up Day
Organisiert durch Die Mitte Neuenegg und FDP Neuenegg
Abstimmungsparolen 22. September 2024
Die Mitte Schweiz sagt:
NEIN zur Biodiversitätsinitiative
- Weil die Initiative viel zu extrem ist
- Weil dies mehr Importe in den Bereichen Energie, Holz und Lebensmittel zur Folge hätte
- Was importiert wird, muss in einem anderen Land zusätzlich produziert werden.
- Dies fördert die Abholzung von Regenwald
- Somit wäre es für die Biodiversität weltweit gesehen eine Verschlechterung
- Wir wären noch abhängiger vom Ausland
JA zur BVG Reform
- Damit auch tiefere Einkommen berücksichtigt werden
- Höhere Renten für Frauen
- Chancen für ältere Arbeitnehmende erhöhen
Kiesgrube mitten in unserer Gemeinde
Bild: MF
Worum geht es?
Im kantonalen Richtplan wurden verschiedene neue Gebiete zur Kiesgewinnung und Deponierung von Aushubmaterial definiert. Eines dieser Gebiete ist der Stossesbode im Forst, ein paar hundert Meter hinter dem heutigen Hornusserplatz der HG Bramberg.
Er sieht den Abbau von 40'000 m3 Kies und die Deponie von (unverschmutztem) Aushub von 65'000 m3 pro Jahr am Standort Nr. 121 Stossesbode vor. Festgesetzt wurde bisher ein Gesamtvolumen von 1,2 Mio. m3 Kiesabbau und 1,95 Mio. m3 Deponie von Aushubmaterial. Dies ergibt eine Betriebsdauer von rund 30 Jahren.
Landeigentümerin ist die Burgergemeinde Bern, mit der sich die Abbaufirma Vigier offenbar bereits einigen konnte.
Rechtslage
Für unsere Region Bern West ist die Regionalkonferenz Bern-Mittelland zuständig. Ziel ist die ausreichende Versorgung der Region Bern-Mittelland mit genügend Kies für die Baubranche und die Deponie mit möglichst kurzen Transportwegen.
Der regionale Richtplan Abbau Deponie Transport ADT wurde 2017 an der Regionalversammlung (alle Gemeinden im Gebiet Bern-Mitelland) verabschiedet.
Eine spätere Erweiterung auf max. 5,8 Mio. m3 Kiesabbau und 5,9 Mio. m3 Deponie wurde als Vororientierung in den Richtplan aufgenommen.
Details sowie den Richtplan finden Sie hier: Erschliessungskonzept Forst (bernmittelland.ch)
Bedenken der Mitte / Ortsgruppe Neuenegg:
Naherholungsgebiet
Spaziert man aktuell durch den Stossesboden im Forst, erlebt man eine idyllische Waldlandschaft mit alten, mächtigen Bäumen verschiedenster Art. Vögel zwitschern, der Wind rauscht in den Baumkronen, und man kann dem hektischen Alltag entfliehen und frische Luft in der vielfältigen Natur geniessen.
Bild: MF
Der Forstwald ist ein beliebtes Ausflugsziel für Reiter, Spaziergänger mit oder ohne Hund, Velofahrer und im Herbst für Pilzsammler.
Dies alles wird nun durch die geplante Kiesgrube auf einer grossen Fläche gefährdet.
Neu würde man dort an eine Umzäunung stossen, welche ein tiefes Loch im Wald umgibt. Die Bäume sind verschwunden, stattdessen stehen dort riesige Betonbauten und Förderbänder. Staub und Dreck liegen in der Luft, und statt dem Wind und Vogelgezwitscher hört man schwere Radlader, Bagger und Muldenkipper dröhnen. Über Generationen wäre ein riesiges Gebiet im Forst nicht wiederzuerkennen und eine riesige Beeinträchtigung für die Menschen, Tiere und die Natur.
Bild: MF
Grundwasser
Ein weiterer Punkt, der uns von der Mitte Sorge bereitet, ist, dass von dem Gebiet, in dem der Abbau geplant ist, ein unterirdischer Grundwassersee gespiesen wird, der einerseits die Quellen etlicher umliegender Bauernbetriebe speist, und andererseits die Gemeinde Laupen mit Wasser versorgt.
Dr. Erich Gäumann beschreibt das unter www.neueneggerwege.ch wie folgt:
"Entstanden ist dieser See während der Rückzugsphase des Rhonegletschers, als eine kleine Seitenmoräne den Abfluss des Grundwassers zum Talbach sperrte. Geschätztes Volumen – 500`000 m3.
Bereits 1493 streiten sich zwei Hofbesitzer um die Wasserrechte des Baches im Ursprung. Die Bewohner der Süri und vom Bramberg litten von jeher unter Wassermangel und konnten ihren Bedarf nur mit dem Bau von Sodbrunnen decken.
Ein bescheidenes Siedlungswachstum konnte erst vor 100 Jahren beginnen, als 1912 in der Süri und 1913 auf dem Bramberg moderne Wasserversorgungen gebaut wurden. Beide Genossenschaften bezogen ihr Quellwasser aus der Gegend des Ursprungs. Das ganze Gebiet wird ab 2014 durch die Wasserversorgung der Einwohnergemeinde Neuenegg versorgt. Die Gemeinde Laupen hatte schon 1905 die privaten Quellrechte der Überlaufquelle im Rohrmoos gekauft und damit den Grundstein für eine zukunftsorientierte Wasserversorgung gelegt. 1978 wurde der neue Grundwasserbrunnen 60 m oberhalb der bisherigen Quellfassung und hinter der unterirdischen Barriere über dem Grundwassersee gebaut. Mit der Technik des Heberbrunnens kann Laupen seither genügend Trinkwasser beziehen ohne zu pumpen. Die beiden Wasserversorgungen sind seit 2014 verbunden. Vom Reservoir „Fried“ aus könnten sie im Katastrophenfall einander helfen."
Von Auge ist nichts von diesem See zu erahnen, da die oberirdische Topografie anders ist als die unterirdische Felstopografie unter dem losen Schottermaterial, welche aber letztlich dem Wasser die Fliessrichtung gibt.
Wenn es regnet, geht das Wasser durch den Waldboden und die rund 45 Meter tiefe Kiesschicht bis auf den undurchlässigen Mergel oder Sandstein hinunter. Durch die Kiesschicht wird das Wasser gefiltert, wodurch bestes Trinkwasser entsteht.
Was geschieht aber nun, wenn diese Kiesschicht abgebaut und durch Aushubmaterial verschiedenster Art ersetzt wird? Es ist gut vorstellbar, dass das Wasser dann in eine andere Richtung fliesst, wenn es von wenig durchlässigen Aushubschichten „umgeleitet“ wird. Zudem ist es für uns fraglich, ob dann die Qualität des Wassers noch mit der aktuellen vergleichbar ist.
Als Beispiel möchten wir hier erwähnen, dass das Dorf Rosshäusern durch die Erdverschiebungen beim Bau des neuen Eisenbahntunnels, mit Sprengmittel kontaminiertes Quellwasser hatte, welches lange nicht mehr zum Trinken geeignet war. Dies war so sicher nicht geplant, passiert ist es trotzdem.
Tatsache ist, wenn das Kies einmal abgebaut ist und dadurch eine Beeinträchtigung der Wassermenge oder der Wasserqualität entstanden sein sollte, haben wir einen Schaden, der irreparabel ist. Es muss nicht sein, dass es soweit kommt, aber es kann auch niemand zu 100% garantieren, dass es nicht so kommt.
Im Geoportal des Kantons Bern, ist zu sehen, dass das geplante Kiesabbaugebiet mitten in einem Gewässerschutzbereich liegt:
Abb.: Gewässerschutzbereich, Quelle: Geoportal Kanton Bern
Anschliessend der identische Kartenausschnitt, einmal mit dem Gewässerschutzbereich (oben) und einmal mit dem geplanten Kiesabbaugebiet (unten).
Abb.: Gewässerschutzbereich (oben) / Geplantes Kiesabbaugebiet, Quelle: Regionalkonferenz Bern (unten)
Schwerverkehr
Gehen wir von den 40'000 m3 Kiesabbau und 65'000 m3 Aushubdeponie aus, die jährlich geplant sind: Dies ergibt mehr als 6'000 LKW’s, die jährlich vollbeladen von der Kiesgrube weg- oder zur Deponie hinfahren werden. Dieselben LKW’s werden eine Rückfahrt an ihren Ausgangspunkt vornehmen. Die geplante Kiesgrube auf unserem Gemeindegebiet wird somit einen zusätzlichen Schwerverkehr von über 12'000 LKW’s pro Jahr verursachen – und dies während mehr als einer Generation lang.
Ursprünglich stand eine Variante der Erschliessung der Kiesgrube Stossesboden durch das Dorf und die Weiler von Neuenegg zur Diskussion. Die Linienführung war durch Bramberg, Brüggelbach, Kirche Neuenegg, Gartenstrasse, Austrasse angedacht und hätte somit drei Schulareale – Bramberg, Au und insbesondere Dorf – stark betroffen. Die Schulwegsicherheit wäre bei dieser Variante massiv beeinträchtigt.
Der Botschaft der Gemeindeversammlung vom 29. Mai 2024 – und auch dem Protokoll derselben – kann entnommen werden, dass sich der Gemeinderat Neuenegg erfolgreich dagegen gewehrt hat: In einem aufwändigen Workshopverfahren im Rahmen der Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) konnte mit überzeugenden Argumenten zur Schulwegsicherheit die Erschliessungsvariante durch das Dorf Neuenegg abgewendet werden, steht da sinngemäss.
Weiteres Vorgehen
Der kantonale Richtplan wurde im 2017 verabschiedet, ausserdem wurden die geologischen und archäologischen Untersuchungen sowie die Verhandlungen mit der Landeigentümerin (Burgergemeinde Bern) abgeschlossen.
Unklar ist weiterhin der genaue Transportweg für die Schwertransporte. Unsere Anfrage anfangs Sommer 2024 beim Gemeinderat hat ergeben, dass (Stand Sommer 2024) der Schwerverkehr nicht durch das Dorf Neuenegg geführt würde.
Stand heute muss die Gemeindeversammlung Neuenegg die Bewilligung für diese Kiesgrube erteilen. Allerdings plant der Kanton Bern, die Bewilligungskompetenz für solche Projekte von der Legislative zur Exekutive, sprich von der jeweiligen Gemeindeversammlung zum Gemeinderat zu verschieben. Damit möchte der Regierungsrat langwierige Rechtsstreitigkeiten minimieren. Ebenfalls der Grosse Rat hatte diese Kompetenzverschiebung ins Spiel gebracht, mit dem Ziel, dass solche Kiesgrubenprojekte nicht nach langer Planung an der Gemeindeversammlung scheitern.
Für uns von der Mitte klingt das so, als ob der Kanton solche Grossprojekte möglichst schnell und ohne grosses Mitspracherecht der lokalen Bevölkerung realisieren möchte.
Auch der Gemeinderat von Neuenegg hat zu unserem Bedauern die Bevölkerung bisher nicht wirklich über das geplante Projekt informiert. So haben zwar viele Bürger schon das eine oder andere darüber vernommen, aber wirklich informiert sind die wenigsten.
Wir von der Mitte-Partei, Ortsgruppe Neuenegg, stehen diesem Kiesgruben-Projekt kritisch gegenüber und kämpfen dafür, dass die Neuenegger Stimmbevölkerung darüber informiert wird und vor allem mitentscheiden kann.
Wir bleiben dran!